Love Letters

Knapper, präziser und lakonischer ist Schicksal kaum je erzählt worden. Eine Frau und ein Mann im Briefwechsel: Zwei sehr unterschiedliche Menschen schreiben einander lebenslang Momentaufnahmen ihrer Entwicklung. Am Anfang nimmt noch jeder am Leben des anderen teil, später trennen sich ihre Wege. Melissa studiert Kunst, hat Erfolge als Malerin, fängt zu trinken an, verliert sich und zerbricht in einer egoistischen Umwelt.

Andrew absolviert Harvard und Yale, heiratet, wird Senator, erkämpft sich rücksichtslos Wohlstand und Ansehen – und wird auch nicht glücklicher. Seine kühl-euphorischen Rundschreiben zeigen die Fassade einer perfekten Familie – und das Fassadenhafte an ihr. Melissa reagiert abgeklärt verbittert. Aus ihm hat das Leben einen Lügner seiner selbst gemacht, aus ihr eine gescheiterte Künstlerexistenz, deren Anblick keine Lüge lohnt. Und doch bleiben sie einander nahe und vertraut. Vielleicht ist das das eigentliche Wunder dieser Geschichte in Liebesbriefen.

Schauspiel von Albert R. Gurney
Deutsch von Inge Greiffenhagen und Daniel Karasek
Richy Müller: Andrew Makepeace Ladd III
Imogen Kogge: Melissa Gardner
Regie: Gerd Wameling
Dramaturgie: Gerhard Ahrens
Regieassistenz, Produktion: Pamela Schlewinski
Kostüme: Nina Gundlach